Lebensmittelabgabe Adliswil
Lebensmittel-Abgabe
Für wen?
Für Menschen und Familien mit kleinem Budget in Adliswil (Caritas-Ausweis ist Voraussetzung)
Was?
Einwandfreie Lebensmittel, die kurz vor dem Verfalldatum stehen, werden von den Grossverteilern Migros oder Coop nicht weggeworfen. Sie liefern diese durch Freiwillige über die Organisation «Schweizer-Tafel» an diverse Orte aus. So können die ref. und kath. Kirchgemeinde und die Stadt Adliswil diese Lebensmittel für einen symbolischen Beitrag von einem Franken abgeben.
Wann?
jeden Mittwochnachmittag, 16.00 bis 16.30 Uhr Kartenabgabe,
anschliessend Lebensmittelverteilung – Kosten: CHF 1.00
Details
Wo?
Im reformierten Kirchgemeindehaus Adliswil
Warum?
In der Schweiz werden jährlich etwa 250'000 Tonnen noch essbare Lebensmittel vernichtet.
Andererseits gibt es auch in der Schweiz viele Menschen, die mit einem minimalen Haushaltsbudget auskommen müssen. Rund 10% der Schweizer Bevölkerung lebt an der Armutsgrenze, auch in unserer Gegend. Mit diesem Angebot versuchen die Kirchen und die Stadt direkt etwas zu einer besseren Lebenssituation ihrer Einwohner beizutragen. Gleichzeitig wird auch unterstützt, dass weniger noch gut essbare Lebensmittel weggeworfen werden.
Kontakt
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Die Winterhilfe lindert die Auswirkungen der Armut im Kanton Zürich, indem sie knappe Haushaltsbudgets entlastet und Notlagen durch gezielte Hilfe behebt.
Winterhilfe Zürich
Rückblick auf eine ganz besondere Lebensmittelabgabe
Wöchentlich findet im Kirchgemeindehaus die Lebensmittelabgabe für Bedürftige statt, deren Zahl sich mit den vielen ukrainischen Flüchtlingen nahezu verdoppelt hat. Doch «unser Raum» war besetzt – wohin können wir ausweichen? «In der Kirche ist doch Platz genug», meinte der Sigrist. Ja, warum eigentlich nicht? Ist doch die Kirche Nahrungsraum für Leib, Seele und Geist!
So fuhren für einmal die Lieferwagen von «Schweizer Tafel» den Kirchenhügel hoch und gemeinsam wurden über 60 Kisten Ware abgeladen. Um 15 Uhr kamen die aufgebotenen Helfer dazu und unter den Orgelklängen unseres übenden Organisten wurde alles Gemüse, Früchte, Brot und Salat sortiert und schön drapiert.
Ab 16 Uhr war die Kirche bereit für unsere Kunden und manch einer traf schnaufend ein, weil der ungewohnte Kirchen-Stutz einiges an Puste abverlangte. So füllten sich die Kirchenbänke bald mit Menschen aus Afrika, Asien, Osteuropa und eingesessenen Adliswilern. Für viele war es der erste Besuch in unserer Kirche und jemand bemerkte, dass er schon lange nicht mehr hier gewesen sei.
Es kamen schmerzliche Erinnerungen an Abschiedsgottesdienste der Eltern und des Bruders hoch, wie auch Gedanken an die Konfirmationszeit mit der Frage, ob wohl die Pfarrer Merz und Bändle noch leben würden.
Still war es während der Warte- und Abgabezeit nicht in der Kirche. Lebhaft wurde ausgetauscht und gegenseitig Anteil am Leben und Ergehen genommen. Die Kinder nutzten die Möglichkeit zum Erkunden der fremden Umgebung und genossen den vielen Platz zum Spielen, der sonst im Foyer des Kirchgemeindehauses nicht vorhanden ist.
Trotz Improvisieren war für unser Team diese Lebensmittelabgabe in der Kirche ein berührendes Erlebnis.
Silvia Bänziger